Zivilgesellschaft

Größere Initiativen und Institutionen wie Umwelt- und Sozialorganisationen, Kirchen, gemeinnützige Vereine und Unternehmen sowie Private-Public-Partnership Projekte stehen heute vor Herausforderungen, deren Bewältigung ganz neue Organisations- und Kollaborationsansätze verlangt.

Individuelle und kollektive Potentiale

Diese Ansätze lassen sich schon jetzt dadurch bestimmen, dass sie weder auf hierarchischem top-down oder bottom-up Denken basieren, noch auf horizontalen Konsensansätzen. Vielmehr geht es ihnen darum, die Diversität aller Beteiligten zu erkennen, die daraus entstehenden Potentiale individuell zu fördern und im Sinne eines gemeinsamen emergenten Zieles zur Entfaltung zu bringen. Der durch solche Kollaborationsprozesse entstehenden kollektiven Intelligenz und Kreativität trauen wir zu, der entscheidende Schlüssel für die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu sein. Diese Ansätze sind gleichermaßen in lokalen Praktiken fundiert und tragen zu globalen Lösungen bei, sie fördern starke gemeinsame Ideen durch die individuelle Entfaltung jedes Einzelnen.

Technologien und Praktiken

Im Institut für Partizipatives Gestalten (IPG) sehen wir die Entwicklung von Methoden und Lösungen für diese Ansätze als dringendes Forschungsgebiet. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit sehr diversen Gruppen gestalterisch zusammen, um Konzepte und Projekte kollaborativ zu entwickeln. Zunehmend stellen wir fest, dass die Notwendigkeit zunimmt, diese generativen Prozesse auch mit sehr großen Gruppen und mit Hilfe moderner Kommunikationstechnologien durchzuführen. Die technischen Lösungen, die dafür benötigt werden, existieren noch nicht. Sie müssten weit über die Möglichkeiten des Web 2.0 hinausgehen und Schnittstellen zu den nichtvirtuellen lokalen Praktiken und Lebenswelten aller Beteiligten aufweisen.

Im IPG arbeiten wir mit Ihnen Strategien aus und entwickeln Prozesse in jedem Maßstab, um die Potentiale ihrer Mitglieder und UnterstützerInnen im Sinne gemeinsamer ermächtigender Projekte zu heben, z.B. für

  • eine Umweltorganisation, die eine globale Aktion zum Schutz der Biodiversität plant, die von den Mitgliedern vor Ort koordiniert und gemäß der lokalen Ökologien konzipiert werden soll,
  • ein gemeinnütziges Unternehmen, das ein partizipatives Geschäftsmodell entwickeln möchte,
  • eine Kirche, die ein großangelegtes Projekt zur direkten Nachbarschaftshilfe initiiert, bei dem die Gemeindemitglieder selbst die für ihre Nachbarschaften notwendigen Programme entwickeln,
  • ein Bildungsprojekt, das an unterschiedliche Bedürfnisse und lokale Bedingungen angepasste Bildungsprojekte initiieren möchte,
  • ein Spendenprojekt, das die Gelder ohne Umwege den Bedürftigen zukommen lassen möchte.

 

"Man kann ein Problem nicht mit der Denkweise lösen, die es erschaffen hat." Albert Einstein