PLES Bildungsmustersprache

PLES steht für Pattern Language for Education Systems und ist eine vom Institut für Partizipatives Gestalten entwickelte Methode zur Gestaltung von Bildungssystemen. Grundlage ist die Mustersprachentheorie des Architekten Christopher Alexanders.

Mustersprachen

Die Idee der Mustersprache (pattern language) wurde in den 70er Jahren von dem amerikanischen Architekten Christopher Alexander entwickelt. Er hatte beobachtet, dass sich in gut funktionierenden lebendigen Städten und Kommunen immer wieder strukturelle Muster entdecken lassen, von denen er annahm, dass sie zu der hohen Qualität der Stadtteile beitrugen. Diese Muster beschreiben Strukturmerkmale, die zum Gelingen von Gestaltungen beitragen. So identifiziert Alexander z.B. das Muster Haupteingang. Haupteingänge tragen dann positiv zu einer Gestaltung bei, wenn sie von den Hauptverkehrswegen direkt zu erreichen sind, wenn sie klar erkennbar eingefasst sind, wenn sie einen zentralen Platz in der Hausfassade einnehmen, und wenn sie einen guten Zugang zu den inneren Bereichen des Gebäudes gewährleisten. Trotzdem kann und sollte jeder Haupteingang eine individuelle Ausgestaltung erfahren. Muster sind also dadurch charakterisiert, dass sie bei struktureller Gemeinsamkeit eine Vielzahl individueller Lösungen ermöglichen, die sich auch aus dem Kontext der anderen, jeweils vorhandenen Muster ergibt.

Eine Mustersprache wird damit zu einem Werkzeug, das dem Gestalter hilft, innerhalb einer komplexen Aufgabe strukturelle Entscheidungen zu treffen, die die spezifisch-konkreten Bedürfnisse ebenso berücksichtigen wie vorhandenes Erfahrungswissen. Alexanders Mustersprache ist ein spezifisches Werkzeug zur Gestaltung von lebendigen Städten.

Bildungssysteme gestalten

Unsere Mustersprache für Bildungssysteme findet ihren Einsatz bei der Konzeption von Ausbildungen und Weiterbildungen sowie von Bildungsinstitutionen jeglicher Art. Sie ist ein Werkzeug, das hilft, für unterschiedliche inhaltliche und pädagogische Anforderungen den strukturellen Rahmen herzustellen und so zu gestalten, dass für die jeweiligen Anforderungen ein offenes, flexibles und lebendiges Lernumfeld geschaffen wird.

Unsere Mustersprache für Bildungssysteme wurde bisher eingesetzt bei

  • der Konzeptionierung der Permakultur Akademie, ihrer Ausbildung zum/zur Permakultur DesignerIn sowie der für diese Ausbildung notwendigen Bildungsangebote,
  • der Konzeptionierung der self ACADEMY sowie dem Aufbau des self Bildungsnetzwerkes für social entrepreneurship,
  • der Ideenfindung und ersten Konzeptphase der Gaia University,
  • den Bildungsangeboten des Instituts für Partizipatives Gestalten.

Beispiele:

"Die spezifischen Muster, aus denen ein Gebäude oder eine Stadt gemacht sind, mögen tot oder lebendig sein. Zu dem Grad, zu dem sie lebendig sind, lassen sie innere Kräfte frei, die wiederum uns befreien, aber wenn sie tot sind, sperren sie uns ein in innere Konflikte. Je mehr lebendige Muster an einem Ort sind – einem Raum, einem Gebäude oder einer Stadt – desto lebendiger wird er als Gesamtheit, desto stärker beginnt er zu leuchten, desto stärker brennt in ihm dieses selbsterhaltende Feuer, das die Qualität ohne Namen ist." Christopher Alexander