Partizipativ gestalten

Das Institut für Partizipatives Gestalten stellt sich die Aufgabe die Kulturtechnik des Gestaltens als Partizipation von Menschen und Räumen sowie konkreten und abstrakten Elementen theoretisch zu verstehen, methodisch zu erschließen und praktisch zu ermöglichen.

Ziel ist es, in gegebenen Kontexten mit "allem, was beteiligt ist" - wir nennen das die "Partizipateure", lebendige und prozessoffene Räume, Projekte, Ideen, Produkte und Konzepte zu gestalten.

Gestaltung ist unsere Fähigkeit auf unsere Umwelt Einfluss zu nehmen. Gestaltung gehört zum Menschsein dazu.

GestalterInnen können verschiedene Haltungen zum Thema Gestaltung einnehmen. Gestaltung kann rein funktional oder instrumentell gedacht werden. GestalterInnen arbeiten dann aus der Haltung heraus, dass sie einseitigen Einfluss auf Dinge nehmen, die außerhalb ihrer selbst liegen. Das Anliegen dieser Art von Gestaltung ist die Lösung eines von außen wahrgenommenen, funktionalen oder ästhetischen Problems und orientiert sich an normierten Planungsabläufen.

GestalterInnen können sich aber auch in den Kontext des zu Gestaltenden begeben und aus dem Verständnis dieses Kontextes heraus agieren. Eine solche Haltung nennen wir partizipativ. Partizipative Gestaltung geht davon aus, dass Gestaltung immer in einem Kontext entsteht, in dem nicht ein allmächtiges distanziertes Subjekt den Objekten seinen Willen aufzwängt, sondern indem Partizipateure - Menschen aber auch Dinge, Ideen und Konzepte - Bindungen miteinander eingehen, die zu einer neuen Gestaltung führen.

Gestaltung wird damit zu einem kokreativen Prozess, der in seiner Lebendigkeit als bereichernd erfahren wird und dessen Ergebnisse ebenfalls zur Entfaltung von lebendigen Strukturen beitragen z.B. als

  • gebaute Orte, die vital sind und an denen man sich wohl fühlt,
  • Workshopergebnisse, die nicht nur inhaltlich weiterbringen, sondern TeilnehmerInnen auch persönlich berühren,
  • Konzepte für Bildung, die die Einzigartigkeit ihrer TeilnehmerInnen fördern und zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung in einem speziellen Themenbereich beitragen,
  • Unternehmen, die ihre UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen ökonomisch tragen und Dienstleistung als Dienst am Anderen verstehen.
"Partikularität und Trennbarkeit sind Schwächen des Verstandes, keine Eigenschaften des Universums." Dee Hock